Hallo zum Endspurt in Sachen Pflanzkiste selbst machen. Heute nähen wir zusammen die Folie, damit Kiste und Deckel gut angezogen sind und alles passgenau ist.
Die Folie
Nach den letzten beiden Tutorials, in denen so richtig gewerkelt wurde, geht es heute wieder etwas ruhiger zu. Denn zum Nähen der Folie wird lediglich die Nähmaschine benötigt. Und zum guten Schluss ein Tacker. Wenn du keinen hast, frag doch einfach mal bei deinen Nachbarn, ob sie dir einen ausleihen. Ich habe mir vor einigen Jahren so ein Billigmodell für rund 10 Euro aus dem Baumarkt angeschafft. Wenn man ihn nicht oft braucht, ist das machbar, aber toll ist anders. Es ist so ein richtig windiges Ding, das schlecht in der Hand liegt und einem nur mit hohem Kraftaufwand seine Dienste erweist. Wie gesagt, wenn man ihn nur hin und wieder kurz benötigt, ist das ein gangbarer Weg.
Meine Ansprüche an die Folie:
Die Folie soll gut in die Kiste passen, damit sie sich beim Befüllen nicht verzieht oder verrutscht. Außerdem muss sie natürlich stabil sein und wasserundurchlässig, sonst fault einem die Kiste noch unterm Hintern weg. Vor einiger Zeit hatte ich mal einen Weidenkorb mit Jute ausgekleidet. Nach drei Wochen war davon nichts mehr übrig. Das Zeug zersetzt sich schneller, als man gucken kann. Daher rate ich davon echt ab, wenn du lange Freude an deinem Kistenbeet haben möchtest.
Die Folie für den Deckel muss natürlich auch ein bisschen was aushalten und zudem so lichtdurchlässig wie möglich sein, damit die Pflanzen genug Licht bekommen. Da ich die Kiste mit Deckel nicht unter freiem Himmel stehen habe, sondern unter einem Vordach, ist das auch schon alles, was es zu beachten gab.
Ich habe mir zwei Folien im Baumarkt besorgt. Eine stabile Gewebeplane und eine transparente Bauplane. Beide haben jeweils rund 6 Euro gekostet und reichen dicke für vier Kisten und Deckel. Ich habe es noch nie nachgemessen, aber möglicherweise könnte man auch die großen blauen IKEA-Taschen anstelle der Gewebeplane verwenden, wenn du sie noch nicht alle zu hübschen Einkaufstaschen vernäht hast.
Die Planung
Planung ist alles. Daher muss erstmal die Größe der Schnitteile berechnet werden. Am Ende des jeweiligen Fotos findest Du die Zuschnittmaße. Wenn Deine Kiste und dein Deckel andere Maße haben, musst du die Maße passend zu deiner Kiste berechnen.
Der Zuschnitt
Arbeite möglichst genau, lieber aber ein paar mm zu groß. Die kannst du später in der Kiste gut kaschieren. Wird das Innenleben zu klein, kannst du die Folie nicht rundherum festmachen und das wäre sehr ärgerlich.
Folie für die Kiste nähen
In diesem Tutorial nähen wir die Folie für die Kiste zusammen. Für den Deckel funktioniert das dann ganz genauso, nur eben mit anderen Maßen (s. o.).
Wenn du die zwei Folienstücke zugeschnitten hast, kann es auch schon losgehen. Eine lange Seite bleibt offen, alle anderen drei Seiten werden rechts auf rechts zusammen genäht. Meine Folie ist auf einer Seite grün und auf der anderen silber. Silber soll später außen sein und ist daher meine rechte Seite. Genäht wir mit 1 cm Nahtzugabe.
Die Ecken nähen
Um stabile Ecken zu nähen, legen wir nun die Seitennaht der Tasche auf die Bodennaht und messen aus, wo die Naht gesetzt werden muss.
Die Maßbandlänge entspricht der inneren Bodenbreite. Die Kiste ist ja 35 cm breit, abzüglich zweimal die Materialstärke der Seitenwände (je 8 mm), ergibt eine Bodenbreite von 33,4 cm. Das Lineal, das du auf dem Foto siehst entspricht der halben inneren Bodenbreite, also 16,7 cm.
Entlang des Maßbands muss nun genäht werden. Anschließend schneidest du die Ecke einfach ab. Lasse etwa einen Zentimeter Nahtzugabe stehen. Das Ganze wird nun an der zweiten Ecke wiederholt, dann bist du mit der Näherei auch schon fertig und kannst die Kistenfolie wenden.
Falte nun noch den oberen Rand um 1 cm nach außen (rechts auf rechts), dann hast Du eine stabile Kante, die du in der Kiste festtackern kannst.
Folie befestigen und Löcher nicht vergessen
Das war im großen und ganzen schon alles. Stelle die Folie in die Kiste und befestige sie mit dem Tacker. Ich hefte die Folie lediglich am oberen Rand an, damit ich sie im Herbst auch gut ausleeren und die Folie ausschütteln kann.
So, da haben wir nun extra eine wasserundurchlässige Folie genommen und jetzt muss sie dennoch durchlöchert werden, damit keine Staunässe in der Kiste entsteht und die Pflanzen nicht ertrinken. Dazu werden einfach dort am Boden ein paar Löcher eingeschnitten, wo kein Holz ist. Am besten siehst du das, wenn du dir die Kiste von unten anschaust. Meine vier Löcher sind etwa so groß wie eine Euromünze. Und damit die Kisten nicht so schwer werden, fülle ich sie etwa ein Drittel mit kleinen Zweigabschnitten, die ich hier ständig habe und die sowieso weg müssen. So ist es gleich noch ein bisschen durchlässiger und ich brauche nicht so viel Erde. Die Füllung solltest du also abhängig machen von deinem Pflanzvorhaben und wie tief die jeweiliger Pflanze wurzelt.
Die Folie für den Deckel wird ganz genauso genäht, nur eben mit der transparenten Folie.
Das ging doch wirklich schnell mit der Folie. Jetzt hoffen wir mal, dass die sibirische Kälte sich bald wieder dahin verzieht, wo sie hergekommen ist und dann kann es los gehen mit dem Anbau. In meiner Kiste sind inzwischen schon Radieschen gepflanzt. Zum ersten Mal. Ich bin gespannt, ob das was wird. Noch stehen sie im Keller unter einer Tageslichtlampe.
Viele liebe Grüße und viel Spaß beim Garteln
Steffi
Verlinkt bei HoT – Handmade on Tuesday
Ein toller Blog. Das schaut wirklich super schön aus, danke für die tollen Einblicke und die Inspiration.
Liebe Grüße Alisa