Lebkuchen kommen aus der Packung, oder?
Nein! Auf gar keinen Fall! Ich backe sie am liebsten selbst. So auch in diesem Jahr. Vor etwa 4 Wochen habe ich rund 50 Lebkuchen gebacken – schön saftig, mit Schokoglasur. Und weil ich eigentlich gar kein so großer Süßschnabel bin, sollten sie locker bis Weihnachten reichen. Habt ihr das Wörtchen EIGENTLICH bemerkt? Tja, was soll ich sagen … fragt mich bitte nicht, wo sie abgeblieben sind. Alle Blechdosen leer. Einbrecher? Mhmmm…
Ich muss ein Geständnis ablegen: Ich war’s. Ab und an mal einen stibitzt und schwups waren die Dosen leer. Zum Glück haben sie sich nicht an den Hüften oder anderswo abgesetzt. Dann würde ich wohl schon durch die Gegend kugeln. Bis Weihnachten ist jetzt aber Disziplin angesagt. Wäre doch gelacht, wenn man den inneren Schweinehund nicht bezwingen könnte … grrr, meiner muss eine Bulldogge sein…
Lebkuchen-Bäckerei
Und darum geht’s mit der Lebkuchen-Bäckerei nun wieder von vorne los. Kein Problem, mir macht das sogar Spaß. Erschreckend ist nur die Zutatenliste. Ein Lebkuchen muss ungefähr 100.000 Kalorien haben. Trotzdem möchte ich euch die Selbstgebackenen ans Herz legen. Sie schmecken einfach ganz besonders.
- Oblaten (Durchmesser 50mm)
- 6 Nelken
- 2TL Kardamomsamen
- 5 Pimentbeeren
- 1/2 Muskatnuss
- 4TL Kakao
- 3TL Zimt
- 3TL frischer Ingwer (fein gehackt)
- 5cl brauner Rum
- 125g Butter
- 3 Eier
- 200g Haselnüsse (gemahlen)
- 300g brauner Zucker
- 200g Zitronat
- 200g Orangeat
- 200g Rosinen
- 40g Walnüsse
- 350g Mehl
- 3TL Backpulver
- Orangeat und Zitronat ganz fein hacken.
- In einer Schüssel mit Rosinen mischen.
- Gewürze mit einem Mörser fein mahlen und das Gewürzpulver zu den Früchten geben.
- Walnusskerne fein hacken, rösten, abkühlen lassen und dann zusammen mit Ingwer, Zimt und Kakao dazu geben.
- Rum über die Mischung gießen und alles gut verrühren.
- In einer weiteren Schüssel die Eier mit Zucker und Butter zu einer schaumigen Masse aufschlagen (Handmixer).
- Mehl mit Backpulver vermischen und unter die Ei-Masse rühren.
- Die gesamte Masse nun über die Früchte geben und gut verkneten, so dass eine homogene Masse entsteht. Am einfachsten geht das mit den Händen.
- Backofen auf 150°C (Umluft) vorheizen.
- Nun mit den Händen kleine Kugeln rollen und auf die Oblaten setzen. Mit dem Handballen gleichmäßig flach drücken, bis die Lebkuchenmasse die Größe der Oblate hat.
- Auf's Blech setzen und das Blech mit den Lebkuchen für 20 Min. zum Trocknen in den Ofen geben.
- Fertige Lebkuchen aus dem Ofen holen und vollständig auskühlen lassen.
- Ich glasiere sie am liebsten mit dunkler Schokolade (Herrenschokolade).
- 200g dunkle Schokolade mit etwa 20g Butter im Wasserbad langsam erhitzen und vollständig schmelzen. Wasserbad vom Herd nehmen. Lebkuchen mit der flachen Seite zwischen Daumen und Zeigefinger nehmen und mit einem Pinsel den Lebkuchenrand glasieren. Nun kann der Lebkuchen auf ein Gitter gesetzt und die Oberfläche glasiert werden. Glasur durchtrocknen lassen.
- Lebkuchen können prima in Blechdosen aufbewahrt werden. Sollten sie trocken werden, kann man sie in eine Kunststoffdose "umbetten". Nach ein paar Tagen sind sie wieder weich und saftig.
- Lebkuchen verderben i.d.R. nicht, sie werden höchstens mal trocken. Der viele Zucker macht sie extrem haltbar - auch später auf den Hüften ;-)
Wie wär’s mit Champagner-Sahne-Pralinen beim nächsten Mal?
Liebe Steffi, ich habe heute Morgen in den Nachrichten gehört, dass eine Bande von Lebkuchenräubern durchs Land zieht. Türen und Fenster am besten geschlossen halten! Mit den Lebkuchen auf’s Sofa setzen und streng bewachen! *lach* … Ich hab‘ noch ein Lebkuchenrezept von meiner Uroma, aber das ist arg aufwendig. Bei deinem gefällt mir schon mal gut, dass der Teig nicht ausgestochen werden muss. Bei dem Zitronat und Orangeat ist das nämlich immer eine sehr klebrige, anstrengende Angelegenheit. Vielleicht probier‘ ich’s mal aus… :-) Danke für das Rezept! Liebe Grüße, Katharina
Hab‘ ich ganz vergessen: Champagner-Sahne-Pralinen? Unbedingt! :-)
Das ist ja ein Ding. danke für die Warnung. Ich bin vorbereitet. Dicke, fette Vorhängeschlösser baumeln an den Dosen…schon um mich vor mir selbst zu schützen ;-)
Das Rezept von Deiner Uroma ist bestimmt toll. Ich habe auch ein paar gaaaanz alte Rezepte und habe festgestellt, dass früher einfach noch nicht so viel gepfuscht wurde…schmeckt alles lecker und die Plätzchen gelingen hervorragend. Werde demnächst mal die Vanillekipferl von Anno dazumal rauskramen
Ganz liebe Grüße
Steffi