Achtung – Nähnerds only! Ja, es ist wirklich so. Wenn man seine Nähmaschine einpackt und 575 km einfachen Fahrtweg in Angriff nimmt, um zu nähen, dann muss man schon einen leichten bis mittelschweren Knall haben. Den habe ich in der Tat und am 18. März stieg ich ins Auto mit dem Ziel „Teltow“. Wo bitteschön ist Teltow? In Berlin? In Potsdam? Nein, weder noch. Es ist ein kleines separates Kaff. Das Navi führte mich zum Glück sicher dort hin. Bereits zum zweiten Mal war ich nun dabei und die Vorfreude riesig.
Gleich am Freitag durften wir noch unseren Maschinen- und Zubehör-Fuhrpark im großen Konferenzraum des Hotels aufbauen. Rein kam man natürlich nur mit dem ultimativen Nähcamp-Ausweis ;-) Elke hatte wieder alles spitzenmäßig vorbereitet. Auf ihrem Blog findest Du auch das Erinnerungs-Gruppenfoto…schau doch mal, wer da alles dabei war.
Diesmal hatte ich mit Bedacht und sehr vorausschauend gepackt. So hatte ich keine zig Stoffballen oder gar eine Schnittmuster-Sammlung im Gepäck. Fein säuberlich hatte ich meine Nähprojekte bereits zugeschnitten und in einzelne Beutel „abgepackt“. Den supergroßen Zuschneidetisch nutzte ich also nicht, doch bei 59 Nähnerds wurde er auch ohne mich gut ausgelastet.
Guck mal auf das nächste Bild. Unten rechts siehst Du meine Nähkiste. Es war eine interessante Erfahrung, wie viel man an so einen Wochenende nähen kann, wenn man nicht ständig messen und schnippeln muss. Ab und zu mal Garn wechseln war alles. Da blieb natürlich jede Menge Zeit, sich mal den Fuhrpark der anderen Nerds anzusehen. Wirklich Wahnsinn, was da an Hightech und Maschinenmodellen geboten war. Bräuchte ich eine neue Nähmaschine, wäre das die perfekte Maschinenausstellung gewesen. Insider munkeln ja, dass die 59 Nähdamen mit insgesamt rund 100 Maschinen das Hotel belagert hatten. Kein Wunder, dass der Hoteldirektor sich ein klein wenig Sorgen um die Stromversorgung machte. „Jeder darf eine Maschine anstecken“, so lautete die Ansage und ohne Stromausfall oder sonstige Zwischenfälle ratterten wir stundenlang.
Die Fotos sehen ein bisschen so aus wie eine Fabrik in den 50ern. Doch wir nähten keine Kittelschürzen oder gar Feinrippunterwäsche. Also bitte! Entstanden sind an den meisten Maschinen neue Oberteile. Hier ein Shirt, da ein Hoodie. Schnittmuster gab es in rauen Mengen. Eigentlich schade, dass ich gar nicht so gern Klamotten nähe. Vielleicht muss ich das doch nochmal ausprobieren. Ich gestehe, dass mir die Mädels mit ihren tollen Teilen wirklich den Mund wässrig gemacht haben.
Ach ja, auf jedem Platz lag ein dunkelblauer Beutel von Nähpark. Vor lauter Geplapper hatte ich erst ganz vergessen reinzugucken. Wie cool ist das denn? Eine große Rolle schmales Klebeband von Snaply und weißes Garn von Metzler. Das ist ja wirklich nett und wird in jeder Nähwerkstatt gebraucht. Wir wurden echt verwöhnt.
Besonders cool finde ich diesen Stoffbeutel, den wir ebenfalls bekommen haben. Das Motiv ist doch wirklich spitze. Catrin vom Stoffbüro hat zudem noch Stoffpakete verlost. Außerdem hat sie mit Elke zusammen das Nähcamp organisiert und zu dem gemacht, was es war: ein grandioses Wochenende.
Im Schnelldurchlauf zeige ich Dir jetzt noch, was ich an diesem Wochenende alles durch die Maschine gejagt habe.
Ein paar Chicken für liebe Kolleginnen.
Die Osterausstattung für meine Küche – ein Geschirr- und ein Händehandtuch.
Die Faltentasche AS von Farbenmix in schlichtem schwarz-weiß. Kein Pink. Ehrenwort!
Hier müsste jetzt noch ein Foto von meiner neuen „perfekten Alltagstasche“ platziert werden, zu der Katharina im greenfietsen-Taschen-Sew-Along aufgerufen hatte. Ich habe sie auch wirklich fertig gestellt, musste noch einmal kurz mit dem Trennjäger hinterher, weil ich doch tatsächlich das Futter leicht verdreht eingenäht hatte. Jetzt ist aber alles da wo’s hin gehört und das gute Stück ist vorzeigbar. Schau doch morgen nochmal vorbei, wenn ich meine perfekte Alltagstasche beschreibe und zeige.
Hier gibt es jetzt noch eine kleine Vorschau auf nächste Woche. Ich habe nämlich noch eine Tasche im Nähcamp genäht. Und zwar diese…
Meinen Blog gibt es nun schon ein paar Jahre und seit ich die erste IKEA-Tasche gepimpt habe, bekomme ich immer wieder Anfragen, wie ich das gemacht hätte, ob es ein Schnittmuster gibt etc. Bisher musste ich das immer wieder verneinen, doch nächsten Dienstag habe ich für Dich ein ausführliches Tutorial, wie Du ganz einfach aus der „großen Blauen“ eine hübsche Strand- oder eine geräumige Einkaufstasche machst. Dazu musst Du kein Nähprofi sein. Der langweiligen blauen Tasche ein hübsches Äußeres zu verpassen ist total easy.
Danke, liebe Elke, für das tolle Nähcamp! Du hast es wieder geschafft, ein Wochenende auf die Beine zu stellen, an das man sich noch ewig erinnern wird. Hoffentlich wird es noch viele weitere Nähcamps geben.
Liebe Grüße
Steffi Nähnerd
Wow! Da warst du richtig fleißig!
Und die Idee mit der Schwedentasche ist ja auch richtig cool! :.)
Alles Liebe,
♥pedilu
ps. An eine Nähfabrik musste ich auch zeitweise denken *kicher*
Super geschrieben, liebe Steffi. Die Ikea Taschen haben viel Potenzial. Bei meiner Variante ist die blaue Tasche ganz versteckt, knistert aber immer wieder verdächtig. Man kann also nicht das „ikea-inside“ vergessen. Aber dadurch kann ich alles was geht in die Tasche reinpacken ohne Sorge, dass sie kaputtgehen könnte.
Liebe Grüße und bis hoffentlich 2017.
Elke
Liebe Steffi,
der bericht war ja richtig spannend und du hast mich echt begeistert damit. An so einem Nähcamp hätte ich auch sehr großes Interesse. In diesem Jahr ging es ja aus gesundheitlichen Gründen nicht, aber vielleicht klappt es ja im nächsten Jahr. Es ist mir immer eine große Freude bei dir vorbeizuschauen.
Ganz liebe Grüße
Marita
P.S. Die Hühnertasche habe ich doch tatsächlich viel im Gebrauch. Jetzt wo ich Oma werde wird sich später das Baby auch daran erfreuen.Es dauert nur noch kanpp 4 Wochen.
Liebe Steffi,
sooo cool war es bei dem Nähcamp,
durch die Schwarz/weiß Bilder kam wirklich der Gedanke einer Nähfabrik der 50er auf.
Bin echt auf deiner Schwedentasche gespannt.
Liebe Grüße
Nähoma
Wow… toller Bericht.
Und wie fleißig du noch warst…. ich hätte Angst vor lauter Quatschen das Nähen zu vergessen :-).
Auf was ich aber wirklich gespannt bin ist deine Tasche… ich bleib‘ dran – wie immer bei dir ;-)
Liebe Grüße
Veronika
Ganz ganz herzlichen Dank für deine liebe Osterkarte. Ich hoffe, wir sehen uns bald mal wieder – würde mich wirklich freuen!!!