Das Vorhaben: November 2014
Erinnerst du Dich noch an dieses Foto, das ich bei Insta gezeigt hatte? Wahrscheinlich eher nicht, denn es war schon im November 2014.
Tatendrang
Voller Tatendrang war ich, als ich dieses Schnäppchen machte und sah mich schon ein paar Tage später mit einer restaurierten Kommode ins Nähzimmer einziehen. Tatsächlich ist es aber so gelaufen, dass das gute Stück erstmal in den Keller geschafft werden musste. Das Prachtstück konnte den bevorstehenden Winter schließlich nicht draußen verbringen. Im Keller konnte ich den Winter über in aller Ruhe restaurieren – so der Plan.
Mitbewohner
Ein paar Tage später stellte ich fest, dass wohl eine riesige Sippe an Holzwürmern in der Kommode wohnt. Ich klopfte mal ganz freundlich an und wollte die Biester zum Auszug überreden, aber sie waren nicht gesprächsbereit. Also drohte ich mit Holzwurm-Ex. Wieder lachten sich die Biester schlapp, denn die nicht ganz wohlriechende Tinktur durfte nur im Freien angewendet werden. So hausten sie also den ganzen Winter über fröhlich im Holz, verursachten eine ganze Menge Holzstaub und machten mir einen gehörigen Strich durch die Rechnung. Gleich im Frühjahr drängelte ich, dass wir die Kommode wieder rauf tragen in den Carport. Dort sollte den gefräßigen Bewohnern der Garaus gemacht werden.
Und noch eine Ausrede
Doch dann ging ja die Gartensaison los – inzwischen schrieben wir das Jahr 2015 – und ich war total abgelenkt. Außerdem eignete sich die Kommode prima als Pflanztisch. Im Herbst war mir dann irgendwann schlagartig klar, dass ich wohl nicht viele Helfer würde auftreiben können, die Kommode schon wieder unverrichteter Dinge in den Keller zu schaffen.
Der Anfang: Oktober 2015
Endlich raffte ich mich auf und strich sie satt mit Anti-Holzwurm ein. Sogar die ersten Schleifarbeiten verrichtete ich noch draußen. Dann wurde es aber so kalt, dass außer dem Keller keine Alternative blieb.
Inzwischen hatte ich ja auch ein bisschen Aktivität vorzuweisen und fleißige Helfer schleppten sie wieder nach unten.
Die Umsetzung: Januar 2016
Bis Januar 2016 stand sie da dann noch à la „aus den Augen, aus dem Sinn“. Dann packte mich das Kommoden-Fieber und binnen weniger Tage machte ich sie flott. Eigentlich so einfach. Manchmal brauche ich eben etwas Anlaufzeit.
Aus alt mach neu
Die alten Griffe wurden entfernt und die Löcher gespachtelt. Ein kalkweißer Shabby-Anstrich auf türkisem Untergrund und neue Griffe folgten. Sache erledigt.
Shabby-Farbe – diy
Ich strich die Kommode also auf die Schnelle ungleichmäßig mit türkisem Mattlack. Dieser sollte später wieder unter dem weißen Hauptanstrich durchkommen. Hast du schon mal gesehen, was Shabby-Farbe kostet? Die müssen verrückt sein, die Farbpanscher. Nicht mit mir…das muss doch auch anders gehen. Ein bisschen WWW und ein paar Tests und dann war klar, es geht. Weißen Mattlack hatte ich noch zu Hause. Um genau zu sein, gleich mehrere angefangene Dosen verschiedenen Alters. Für die Kommode sollte es reichen. Wie aber jetzt den kreidemäßigen Effekt erzeugen…mit Lack? Man mische einfach etwas Gips in den Lack und schon wird das ganze kreidig. Aber aufgepasst: mische nicht zuviel hinein, denn es wird schnell sehr breiig. Außerdem trocknet Gips die Farbe aus, so dass sie sehr schnell verarbeitet werden muss. Und mit sehr schnell meine ich Speedy Gonzales….meeeep, meeep.
Der richtige Schliff
Gut ist ja, dass schon nach einem Tag Trockenzeit geschliffen werden kann. Ganz unregelmäßig habe ich an Ecken und Kanten die weiße Farbe runter geschliffen, so dass der türkise Lack wieder zum Vorschein kommt.
Versiegeln
Mit Wachs wurde das gute Stück dann noch versiegelt. Die kreidige Farbe fühlt sich nämlich nicht besonders toll an. Nun glänzt die Kommode ein bisschen, aber nicht zu doll. Gerade richtig.
Ich liebe sie einfach
Seit Februar bereichert sie mein Nähzimmer und kann durch die Rollen locker weg gerollt werden, wenn ich mit dem Sauger unterwegs bin – und das ist ziemlich oft. Zuerst hatte ich kleinere Rollen dafür vorgesehen. Das sah aber doof aus und so behäbig. Die großen Rollen lassen die Kommode schweben, weil die Beine ja nun weiter vom Boden weg sind. Nicht jedermanns Sache, aber ich mag’s, wenn nicht alles Mainstream ist.
Der Stauraum ist natürlich auch Gold wert, Stoff vermehrt sich ja schließlich unheimlich schnell – von selbst *zwinker*.
9 Monate später
Fragst du dich jetzt, warum ich ein Projekt von Januar erst jetzt poste? Was soll ich sagen…Sommer, Garten, irgendwas ist ja immer. Mein letzter Post ist auch keine 9 Monate her, sondern nur schlappe sieben – die gepimpte Ikea-Tasche…erinnerst du dich? Ach ja, da nimmt man sich ne ganze Menge vor und dann…. ist es doch manchmal auch ganz schön, wenn nicht immer alles so vorherseh- und berechenbar ist. Du kannst aber sicher sein, auch wenn ich nicht oft poste, es kommt von Herzen und soll dir Spaß und Freude machen.
Bis bald und viele liebe Grüße
Steffi
Verlinkt: HOT/Handmade on tuesday #76 {Liebste Grüße an Katharina und Kati}
PS: Die Kissenparty 2017 steht schon in den Startlöchern. Du hoffentlich auch.
sooooooooooooooooooooo seit Wochen, oder sind es Monate? Frag ich mich, was ist mit dieser Frau, nix sieht man, nix hört man, Verabredung fremd absagen lassen… und plötzlich, unverhofft… ein Lebenszeichen.
Schön von dir zu hören.
Ich drück dich und bewundere dein altes, altes Möbel.
Liebste Grüße
Ines
HAHA, schöne Geschichte und gut, dass Du die Holzwürmer doch noch losgeworden bist! Ich bin ein großer Fan von Upcycling-Möbeln!