Wetten, viele von euch kommen schon morgen mit super-duper Klappentaschen (Edit 05.05.2014: Kosmetiktasche müsste es heißen…ich war wohl verwirrt) um die Ecke…
Da wird es wohl Zeit, dass ich die Markttasche endlich nachreiche *renn*

Taschenspieler Markttasche

Zugeschnitten war sie seit Ewigkeiten und wie sie werden sollte wusste ich vorher schon. Und dann – ZACK – Nähblockade. Ständig konnte ich die Zuschnittteile nur anstarren, nicht aber zu einem großen Ganzen zusammen fügen. Schön doof. Irgendwann hab ich mich dann doch noch aufgerafft. Als die neue Glühbirne für die Nähmaschine endlich da war gab’s ja auch echt keine Ausreden mehr. Ich hätte ja nicht gedacht, dass doch noch eine Herzblut-Tasche draus wird, aber ich bin froh, dass ich sie noch genäht habe. Außerdem hat ja der Ordnungshelfer ein neues Zuhause bekommen…und irgend eine Tasche brauche ich ja schließlich auch *grins*

 

Das Original habe ich etwas variiert:

  1. Die Außenteile nicht im Bruch zugeschnitten. Ausgemacht war, dass bestehender Stoff verwendet wird (Stoffmarkt zählt da nicht dazu! *schmoll*). Der Stoff war aber nicht mehr so groß. Also vier Einzelteile.
  2. Nahtzugaben sind nicht innen, sondern außen. Das klingt easy, ist aber ganz schön viel Denkarbeit. Man ist doch gewohnheitsmäßig immer wieder drauf und dran, alles schön rechts auf rechts zusammen zu schustern. Links auf links heißt die Devise. Geübt habe ich ja schon beim Kleidersack.
  3. Keine Außen- und Innentaschen, weil ich die eh nie nutze und meist nur nähe, weil sie einfach hübsch sind. Den Platz (zumindest außen) habe ich aber diesmal gebraucht, damit mir nicht Hans und Franz in den Salat husten.
  4. Boden: Den Einlegeboden fand ich toll. Schön dick und stabil. Ach was…Einlegeboden….der wird gleich angenäht.

 

Endlich fix und fertig, bis auf die obere Schrägbandkante (ihr werdet gleich die Nadeln sehen). Diese Kante will, weil so dick, von Hand genäht werden. Und bevor ich das mache, muss ich wahrscheinlich erst meditieren ;-) Die Bodenkante hab ich schließlich schon per Hand genäht, weil noch viiiiiel dicker. Jetzt muss ich mich erstmal erholen…*ächz*

Die Vorderseite

Taschenspieler Markttasche

Den Camouflage-Stoff kennen manche von euch noch von meinem Feldwebel-Rock. Für die Markttasche wollte ich ihn unbedingt einsetzen. Sie sollte aber dennoch keinen Bundeswehr-Look bekommen. Also schnell mit drei Prisen Bunt würzen und ein bisschen Feenstaub dazu. Den lila-weißen Stoff habe ich vor sage und schreibe 7 Jahren auf einem Markt in Nairobi gekauft. Damals hab ich eigentlich noch gar nicht genäht. Die Sucht war aber wohl schon latent vorhanden. Diese Stoffschätze sind nun gut abgehangen und es wird Zeit, dass sie verwurstet werden.

Taschenspieler Markttasche

So sieht er am Stück (146 x 116 cm) aus. An die obere lange Kante habe ich von links ein Band angenäht, damit der Stoff etwas stabiler ist für die Befestigung. Angeschnitten ist er nicht. Die Markttasche hat also afrikanische Maße – wissen wir das auch…

Taschenspieler Markttasche

Aus dem Afrika-Schätzchen ist der „Deckel“ geworden, der die Einkäufe vor Hans und Franz (s.o. ;-)) schützt. Rundherum mit KamSnaps an der Taschenoberkante befestigt. Das Stoffende ist durch die gepatchte Schlaufe gesteckt. So ist alles schön zugedeckt. Der Stoff hat aber genügend Spiel, dass ich ihn einfach zur Seite schieben kann.

Und das ist dann gleichzeitig das Herzstück meiner Baukasten-Markttasche – die Träger (jeweils aus 30 Stoffen gepatcht) ja sowieso. Nach Lust und Laune kann ich oben ein anderes Tuch anknöpfen und den Taschenlook variieren. Die folgende Variante habe ich da noch im Auge (Träger schon fertig, Tuch will noch genäht werden). Aaaah, jetzt sieht man die Nadeln….

Ich könnte auch einfach ein ein schmales Band anknöpfen, oder auf die Knöpfe einfach ein Gegenstück drauf machen, wenn ich doch mal ohne Schleier aus dem Haus gehen möchte. Aus diesem Grund ist die Patchschlaufe nur mit einer Sicherheitsnadel angebracht. 

Die außen liegenden Nahtzugaben sind – wie unschwer zu erkennen ist – mit gesundem Schrägband-Salat garniert, der eigens für die Tasche und in anderen Farben produziert wurde.

Taschenspieler Markttasche

Genug geplappert, hier kommen noch ein paar Fotos.

Taschenspieler Markttasche

Taschenspieler Markttasche

Taschenspieler Markttasche

Der Boden ist aus Sitzsack-Stoff (der noch vom Kleidersack übrig war) und somit also richtig robust. Zwischen zwei Lagen Sitzsack-Stoff ist ein 1 cm dicker Schaumstoff eingefasst (den ich noch von den Hausschuhen übrig hatte). Resteverwertung brav erledigt *schulterklopf*.

Ich sehe gerade, dass es gar keine Innenfotos gibt. Ist aber auch völlig unspannend. Ein einfacher Baumwollstoff in lila. Innen ist noch ein langes Schrägband-Salat-Band mit Karabiner eingenäht. Daran clippe ich einen kleinen to-go-Geldbeutel. Der wird „irgendwann“ aus dem allerletzten kleinen Fitzelchen Camouflage genäht. Spätestens vor dem nächsten Stoffmarkt (19.10.) – denn da tauche ich auf jeden Fall gut getarnt mit der Markttasche auf.

Leute, ich muss los….zu Emmas Taschenspieler-Markt. Tschühüüüs!

Und zum Taschentreffpunkt bei Evelins Taschen & Täschchen.

P.S. Die Klappentasche hole ich irgendwann nach…das klappt leider auf keinen Fall pünktlich. Die Kosmetiktasche werde ich ganz schwänzen.