Monetenfach? Was ist denn ein Monetenfach?
Das ist eine kleine Tasche mit Reißverschluss, die auf einen Pulloverärmel aufgesetzt wird. So macht man aus einem Normal-Pulli schwups einen Pisten-Pulli. Und die Moneten für den Einkehrschwung sind auch gleich dabei. Ein Beispiel seht ihr hier an meiner Bethioua Snow-Edition. Auf der Bethioua hatte mein kleines Monetenfach seine Premiere. Auf den folgenden Bildern zeige ich euch die Monetenfach-Entstehung meiner Bethioua Snow-Edition #2 (diese gibt’s bald zu sehen – und die Ärmelfarbe seht ihr ja gleich schon).
So wird das Monetenfach genäht:
Den Schnitt könnt ihr euch hier krallen (Druckgröße 100%). Ich wünsche euch viel Spaß damit und mit dem kleinen Tutorial. Näht so viele Monetenfächer wie ihr könnt. Aber vergesst bitte nicht den Link auf meinen Blog, wenn ihr eure Monetenärmel ausstellt. Danke!
Das braucht ihr:
Für das Monetenfach braucht ihr 3 kleine Stücke Stoff, einen Reißverschluss und optional Paspel oder Schrägband. Natürlich könnt ihr das Monetenfach in jeder beliebigen Größe nähen. Der Schnitt dazu ist schnell gemacht und das Prinzip kinderleicht.
Dann geht’s Schritt für Schritt in Bildern weiter.
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Das alles brauchen wir für ein Monetenfach.
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Die beiden schmalen Stoffstücke (Außenstoff) werden nun an der Kante mit 1,5 cm Nahtzugabe zusammen genäht. Aber halt, nicht einfach drauflos nähen: Legt beide Teile rechts auf rechts aufeinander und überlegt euch, wie lang euer Reißverschluss werden soll. Steckt diesen Bereich mit zwei Nadeln ab. Nun fangt ihr an der schmalen Seite an und näht ganz normal bis zur ersten Nadel.
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Dabei haben wir eine normal-feste Fadenspannung und…
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…eine normale/mittlere Stichlänge.
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An der Nadel angekommen, müsst ihr eure Naht verriegeln. Dann die Fadenspannung erheblich reduzieren…
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…und die größte Stichlänge einstellen. Jetzt nähen wir weiter bis zur nächsten Nadel. Naht wieder verriegeln und Fadenspannung und Stichlänge wieder auf die ursprünglichen Einstellungen zurück stellen. Dann den Rest der Naht nähen.
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Zwischen den beiden Nadeln ist eine sehr lose Naht entstanden. Das ist gut so, denn es handelt sich lediglich um eine Hilfsnaht, die später wieder verschwindet.
Der Anfang ist gemacht. Jetzt muss der Reißverschluss rein…
Und weil ich mich nicht mit fremden Federn schmücken möchte, sei hier gesagt, dass die Reißverschluss-Einnäh-Technik von pattydoo stammt. Sie zeigt sie in ihrem Videotutorial „Rock Romy“, aus dem mein grüner Cordrock und der friendly Feldwebel entstanden sind.
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Nun klappt die Nahtzugabe auseinander.
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Auf die auseinander geklappte Nahtzugabe legt ihr euren Reißverschluss. So, dass die Zähnchen zur Nahtzugabe schauen. Klebt den Reißverschluss etwa nach 6 cm und weiter unten mit je einem Streifen Klebefilm fest.
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jetzt wird genäht. Dazu den Reißverschluss-Fuß einspannen und an der unteren Nadel zu nähen beginnen.
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Näht bis etwa 4cm vor dem Zipper. Dann Nadel im Stoff stecken lassen, Reißverschluss-Fuß anheben …
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… und Zipper öffnen und hinter den Reißverschluss-Fuß schieben. Reißverschluss-Hälfte gut festhalten und die Naht bis zur zweiten Nadel zu Ende nähen.
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Zipper wieder schließen.
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Nun aut Höhe der unteren Nadel die Quernaht über den Reißverschluss nähen. Dafür müsst ihr nun die andere Seite des Reißverschluss-Fußes verwenden. Nadel dann im Stoff stecken lassen und um 90° drehen.
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Nun die zweite lange Naht nähen.
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Wieder etwa 4cm vor dem Zipper Halt machen. Nun könnt ihr nicht mehr so einfach unter den Stoff greifen und den Zipper öffnen …
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…deshalb wird nun mit dem Nahttrenner die Hilfsnaht (die Naht zwischen den beiden Nadeln), die wir nur ganz locker genäht hatten, geöffnet.
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Den Zipper sieht man nun schon. Naht noch weiter öffnen, damit der Zipper hinter den Reißverschluss-Fuß geschoben werden kann.
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Sollte sich der Zipper plötzlich nicht mehr schieben lassen, bleibt ihr auf der Unterseite am Klebestreifen hängen. Diesen einfach entfernen. Geht etwas schwer, weil er festgenäht ist – aber geht. Dann die Naht bis zur vorderen Nadel zu Ende nähen, 90° drehen und die Quernaht oben nähen.
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Nun die Naht zwischen den beiden Nadeln komplett öffnen und die Fäden entfernen.
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Jetzt kann der Reißverschluss entsprechend gekürzt werden, falls das notwendig ist.
So gut wie fertig. Halt, der Boden fehlt ja noch.
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Fast fertig, das Monetenfach. Der Boden fehlt noch.
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Monetenfach links auf Boden (rechts) legen und mit einer Nahtzugabe von 1cm rundherum fest steppen. Jetzt ist das Monetenfach fertig.
Fix und fertiges Monetenfach. Ränder einfach nach unten klappen und auf dem Ärmel fest steppen.
Mein Monetenfach wird noch mit Schrägband eingefasst. So ist es mir noch ein bisschen zu fad.
Kommt noch jemand mit auf die Schrägband-mit-schönen-Ecken-Exkursion?
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Das Monetenfach soll mit Schrägband eingefasst werden. Die Ecken sollen schön werden und Anfang und Ende soll man so gut wie nicht sehen. Die Nadel markiert die Stelle, an der Anfang und Ende des Schrägbandes später aufeinander treffen sollen. Mit dem annähen des Schrägbandes fangt ihr aber erst ein paar cm später an. Und lasst am Anfang etwas Schrägband überstehen (5cm etwa). Die Naht näht ihr bis 1 Schrägbandbreite (gefaltet) vor dem Ende. Hier ist das etwa 1cm. Ganz wichtig: Nachdem wir die schönen Ecken ja auf den Monetenfach haben wollen, muss das Schrägband auf der Oberseite des Monetenfachs angenäht werden.
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Dann faltet ihr das Schrägband nach außen und streift fest über die Diagonale, damit sie nicht mehr verrutscht.
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Dann Schrägband gerade zurück klappen und mit einer Nadel fixieren.
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Die nächste Naht beginnt dort, wo die Diagonale (man kann sie fühlen) den ersten Falz (rechts) schneidet. Wichtig ist, dass ihr die Diagonale nicht mit näht.
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Das gleiche Prozedere wiederholt ihr nun an allen vier Ecken, bis ihr wieder auf der langen Seite angekommen seid, an der Anfang und Ende des Schrägbandes aufeinander treffen. Wie auf dem Foto, bleibt die Naht einige cm vor dem eigentlichen Treffpunkt offen.
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Nun legt ihr die beiden Schrägbandstreifen so hin, dass sie sich bei der weißen Nadel treffen. Diesen Punkt steckt ihr mit einer Nadel fest (grün).
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Wenn ihr jetzt das Schrägband etwas zur Seite zieht, könnt ihr ganz einfach eine Naht an der markierten Stelle anbringen.
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Nahtzugabe kürzen und die Naht an der langen Seite schließen. Fertig. Jetzt muss das Schrägband nur noch umgekrempelt und die Ecken schön ausgeformt werden.
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Tataaaa! Fertig ist das Monetenfach.
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Auf der Rückseite habe ich die Ecken mit Nadeln festgesteckt. Diese entfernt man am besten nach und nach, während man das Monetenfach am Ärmel fest steckt. Wichtig: Das Fach muss auf die Ärmelinnenseite bzw. -vorderseite, sonst kommt man später nicht mehr gut dran und es trägt so richtig auf.
Das sieht doch jetzt richtig gut aus.
Ab auf den Ärmel
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An welchen Ärmel befestigt man das Fach vorzugsweise? Ich bin Linkshänder, daher ist mein Monetenfach am rechten Ärmel. Mit der linken Hand kann ich es nun öffnen und schließen. Aber letztendlich ist das Geschmackssache,
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Ach ja, noch ein kleiner Tipp. Wenn ihr das Fach so anbringt, dass der Reißverschluss-Zipper im geschlossenen Zustand unten ist, besteht nicht die Gefahr, dass das Fach mal aufgeht und die Moneten verloren gehen.
Fertig ist euer cooles und absolut pistentaugliches Monetenfach. Zeigt mal her…
Ich freue mich über eure Kommentare, Fragen und Anregungen.
Schnittmuster und Tutorial für den Kragen findet ihr hier.
Liebe Grüße und viele bunte Monetenfächer
Eure Steffi
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Danke für die tolle Anleitung! Das Monetenfach ist echt eine super Ergänzung für das Shirt!
lg
Anja
Super Tutorial! Danke! :)
LG
Katja
Huhu, da ist ja auch schon das Monetenfach, ich glaub, da kann mein MP3 Player rein. Im Wald ist alles kostenlos. Mal sehen, ob ich das hinbekomme! Dankeschön für die tolle Anleiteung. gglG :o)!
Gute Idee! Aber Sei vorsichtig…im Wald lauern die (blinden) Füchse …
Viele liebe Grüße
Steffi