Jubiläum = Zwetschgendatschi-Zeit
25 Jahre in ein und derselben Firma … Irgendwie unvorstellbar. Meine Kollegin hat es geschafft. Morgen feiert sie ihr 25-jähriges Jubiläum. Ich schätze mal, dass da so manche Flasche Prosecco – oder gar Champagner? – dran glauben muss. Ein Stück Kuchen dazu macht sich da doch prima, oder? Es muss ja nicht gleich die 5-stöckige Torte sein. Hauptsache lecker.
Zwetschgen haben doch gerade Saison – noch. Also gibt es den leckersten Zwetschgendatschi der Welt ;-) Naja, sagen wir mal so, ich mag ihn so am liebsten … Und einige Datschifans habe ich immerhin schon in meinem Bekanntenkreis.
Samstag 9.00 Uhr
Ich schwinge mich auf mein Fahrrad (und das tue ich selten bis gar nicht), denn die Parkplatzsituation am Wochenmarkt ist alles andere als toll. Als ich das vom Wetter etwas mitgenommenes Weidenkörbchen an meinem Mädchenradl anbringe, fällt mir wieder ein, dass ich es schon längst etwas pimpen wollte. Vielleicht eine andere Farbe und auf jeden Fall ein waschbares Innenleben aus Stoff, damit sich der Inhalt nicht immer im Korbgeflecht verkantet. Das kommt auf jeden Fall auf die to-do-Liste … der Winter ist ja lang. Zurück zum Datschi. Ich kaufe 2 kg frische Zwetschgen (alle werde ich nicht brauchen, aber ein bisschen Reserve zum Naschen schadet ja nicht) und hoffe, dass ich die richtigen ausgewählt habe, so dass der Kuchen schön süß wird. Zurück nach Hause. Gebacken wird erst am Sonntag.
Viele schwören ja auf Zwetschgendaschi mit Hefeteig, das andere Lager auf Mürbteig. Ich liebe die Mischung. Nicht, weil ich so unentschlossen bin, die Mischung macht den Teig erst so richtig perfekt. Wer das nicht glaubt, hat es noch nie ausprobiert.
Ich habe schon so einige Datschis auf dem Gewissen (und auf der Hüfte), seit einiger Zeit habe ich den für mich perfekten mengenmäßigen Dreh nun raus und er kann guten Gewissens nachgebacken werden. Der gelingt immer.
Sonntag, 10.00 Uhr
Jetzt wird gebacken.
- 1,7kg Zwetschgen
- 700g Mehl
- 235g Rohrzucker
- 275g Butter
- 1TL + 1 Prise Salz
- 150ml Milch
- 35g frische Hefe
- 1 Eigelb
- 2TL Zimt
- evtl. 1Pckg. Sahnesteif
- Frischhaltefolie
- Backpapier
- 150g Butter im Topf erhitzen (auf kleinster Stufe) und leicht bräunen lassen. Zwischendurch immer mal umrühren, dann spritzt es auch nicht.
- 150g Rohrzucker in eine Schüssel geben. die flüssige Butter unterrühren und auskühlen lassen. Jetzt nicht ungeduldig werden, das dauert eine gefühlte Ewigkeit. Die Zwischenzeit, bis die Butter beginnt wieder fest zu werden, könnt ihr für den Teig nutzen.
- 150ml Milch etwas erwärmen, so dass sie lauwarm ist.
- 35g Hefe darin vollständig auflösen.
- 250g Mehl in eine Schüssel geben. 10g Rohrzucker und einen TL Salz dazu.
- Nun das Milch-Hefe-Gemisch ebenfalls in die Schüssel geben.
- Mit dem Handrührer (Knethaken) zu einem homogenen Teig rühren.
- Teig zudecken und an einem warmen Ort 1 Std. gehen lassen.
- In einer Schüssel 75g Rohrzucker mit 125g kalter Butter verkneten (Knethaken).
- Dann ein Eigelb dazu geben und einkneten.
- Anschließend 200g Mehl einkneten.
- Eine Kugel formen, in Frischhaltefolie einschlagen und im Kühlschrank 50 Minuten kalt stellen.
- Der Mürbteig ist also etwa zeitgleich mit dem Hefeteig fertig zur Weiterverarbeitung.
- Zwetschgen gründlich waschen und abtrocknen.
- Mit einem scharfen Obstmesser nun auffächern. Das geht ganz einfach.
- Zwetschgen an beiden Seiten bis zum Stein kreuzförmig einschneiden. An einer Längsseite aufschneiden. Zwetschge öffnen und auffächern. Stein entfernen.
- Sitzt der Stein noch ziemlich fest, ist die Zwetschge noch nicht so reif, dass sie schön süß ist. Ein paar davon kann man schon untermischen, jedoch völlig grün sollten sie nicht sein. Am besten schmecken natürlich die richtig reifen Zwetschgen. Diese erkennt man daran, dass sie nicht dick und prall sind, sondern schon etwas weicher - aber nicht matschig.
- Wird die Butter schon langsam fest? Dann 2TL Zimt und 1 Prise Salz einrühren.
- 250g Mehl zugeben und zu Streuseln verarbeiten. Das geht am besten mit den Händen.
- 180°C Umluft
- Die beiden Teige nun kräftig verkneten, bis eine hübsche Marmorstruktur entsteht. Dann in Blechgröße ausrollen.
- Blech mit Backpapier auslegen und Teig auf's Blech geben.
- Kurze Frage: Sind die Zwetschgen sehr saftig? Dann den ausgerollten Teig mit Sahnesteif abpudern. So weicht er nicht durch.
- Den ausgerollten Teig nun dicht mit den Zwetschgen belegen. Die Zwetschgen sollten ruhig etwas überlappen, dann wird der Datschi an keiner Stelle trocken.
- Nun die Streusel über den Kuchen geben.
- Ab damit in den Ofen für rund 55 Min. Ich stelle mir die Uhr immer auf 50 Min. und prüfe dann mal.
- Nach der Backzeit das Blech aus dem Ofen holen und Zwetschgendatschi vollständig auskühlen lassen.
- So geht Teig ausrollen ganz einfach: Backpapier auf Backblechgröße zuschneiden und auf die Arbeitsfläche legen. Teig darauf ausrollen. So kennt man die genaue Größe und muss den Teig dann nicht von der Arbeitsfläche kratzen. Klar, mit Mehl geht's auch. Zu viel Mehl macht den Teig aber trocken.
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- Butter für die Streusel in einem Topf schmelzen und leicht bräunen.
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- Das Butter-Zucker-Gemisch wird fest. Nun Zimt, Salz und Mehl dazugeben und Streusel herstellen.
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- Das Obstmesser sollte unbedingt scharf sein, weil reifere und weichere Zwetschgen sonst zu sehr gequetscht werden.
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- Zwetschgen an den Stirnseiten bis zum Stein kreuzförmig einschneiden.
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- Eine Längsseite vollständig aufschneiden.
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- Mit den Fingern auffächern und den Stein entfernen.
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- Die aufgefächerten Zwetschgen.
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- Der Hefeteig ist wunderbar aufgegangen.
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- Hefe- und Mürbteig nun miteinander verkneten, bis eine Marmorstruktur entsteht.
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- Der fertig geknetete Teig.
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- Ausgerollter Hefe-Mürbteig.
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- Teig großzügig und überlappend mit Zwetschgen belegen.
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- Streusel darüber geben.
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- Für 50 Min. in den Ofen. Prüfen und ggf. noch 5 Min. zugeben.
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- 50-55 Min. auf 180°C (Umluft) backen.
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- Sieht gut aus, kann raus ;-)
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- Vollständig auskühlen lassen.
Hübscher Auftritt
Damit die Leckerei auch hübsch daher kommt, bastle ich noch ein bisschen an der Verpackung.
Ich schlage einen Karton mit Packpapier ein und kleide ihn mit Alufolie aus, damit nichts durch geht. An den Karton hänge ich ein paar selbst gemachte Tags, die ich am Computer entwerfe, ausdrucke, laminiere und ausschneide.
Der Kuchen bleibt über Nacht noch abgedeckt auf dem Blech. Morgen früh schneide ich ihn dann in Stücke, schichte ihn in die Kiste und die Feier kann kommen.
